Tag 1: Christchurch

Nach einer wirklich langen Reise sind wir also endlich in Neuseeland angekommen! Juhu!

Wir kommen problemlos zu unserem Hotel, der Bus bleibt fast davor stehen. Ich habe über hotels.com ein Zimmer im Breakfree on Cashel gebucht, weil es relativ günstig war und trotzdem keine Jugendherberge. Die Lobby schaut jedenfalls toll aus, die Zimmer sind klein aber mehr brauchen wir heute auch nicht. Wir wollen nur die Stadt erkunden und ein Bett zum Schlafen haben!

Nach der lebensnotwendigen Dusche und ersten Waschgängen im Waschbecken (wir haben dieses Mal wirklich nur Kleidung für jeweils ein paar Tage mit), erklärt uns das Mädel an der Rezeption was wir noch (es ist bereits 16:30 Uhr) machen können.

christchurch

Wir schlendern zu Fuß los – rund um uns sind eigentlich alle Attraktionen verteilt. Es wird uns sofort klar: Christchurch ist wirklich (immer noch) eine einzige Baustelle und Improvisation. An allen Ecken und Enden wird gebaut, stehen Container als Ersatz oder noch Ruinen. Das Erdbeben von 2011 ist überall noch deutlich spürbar. Vor allem als wir vor der alten Kathedrale stehen, ist es sehr beklemmend. Das Stadtzentrum ist hier wirklich ausradiert. Als hätte es die schönen Gebäude vom 19. Jahrhundert nie gegeben.

christchurch

Es wirkt ein bisschen wie ein radikaler Kampf um nicht als Geisterstadt zu enden. Bis 17h hört man nur die Bohrer und Hämmer auf den vielen Baustellen. Statt der City Mall gibt es jetzt ein Containerdorf namens Re:Start Mall mit lauter kleinen Geschäften und Cafés. Viele Gebäude wirken verlassen was man an den Aufklebern auf den Fenstern und Graffitis an den Fassaden vermutet. Auf vielen vom Schutt befreiten Leerflächen sind kleine Kunstinstallationen aufgebaut. Noch nicht abgetragene Ruinen sind mit Zäunen gut von ungebetenen Gästen geschützt. In unserem Hotel hat sich auf einem Stockwerk ein Behelfs-Hauptquartier eingerichtet (von UBER!) und bei so mancher übrig gebliebenen Fassade wurde einfach ein Containerlokal dahinter aufgebaut um die Zeit bis zum Neubau zu überbrücken.

christchurch

Wir schlendern also den gesamten restlichen Tag durch die Innenstadt herum bis wir in unserer ersten Craftbeer-Bar landen. Eher spontan und überhaupt nicht geplant lacht uns „The Institution“ in der New Regent Street an. Unser Bauchgefühl sollte Recht behalten: Wir haben eine super Zeit mit den zwei Jungs hinter der Bar. Sie lassen uns viel kosten und erzählen uns auch viel über das neuseeländische Bier, brauen und überhaupt das Land. Außerdem bekommen wir Tipps, wo wir in Christchurch kulinarisch ansonsten noch gut aufgehoben wären.

bootleg BBQ

christchurch

christchurch

Den einen Tipp setzen wir sofort in die Tat um und marschieren direkt von dort zum „Bootleg BBQ“. Der Weg dorthin erinnert mich ein wenig an den Weg zum Mission BBQ in Santa Cruz – total abgelegen tut sich auf einmal ein mördergutes Lokal auf. Ein riesiger Laden, der aber cool von vorne bis hinten ist. Jede Menge Craftbeer on tap und Ripperl mit Mac’n’Cheese. Ein sehr geiles erstes Abendessen. Oder eher Früh-Abendessen. Als wir fertig sind ist es nämlich erst kurz vor 7, aber wir sind schon so streichfähig, dass es sich wie 10 anfühlt.

christchurch transitional church

Mit einem kleinen Umweg über die Christchurch Transitional Church – eine Kirche aus Pappkarton bis die eigentliche Kathedrale wieder in Schuss ist – gehen wir zurück ins Hotel und schweben um 9 Uhr abends schon ins Land der Träume (ich glaube, wir haben geschlafen bevor überhaupt der gesamte Körper im Bett gelandet ist).

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